Sehr interessantes und wichtiges Thema. Allerdings muss ich hier auch hervorheben, dass es nicht nur um die Erreichbarkeit geht, sondern das komplette Arbeitsverhältnis und die eigene Einstellung zur Arbeit. Wenn ich für ein Projekt brenne und da richtig mit Leidenschaft hinter bin, kannst du mich Tag und Nacht erreichen, aber wenn ich das Bedürfnis nach Auszeit und Ruhe habe, dann sind solche Anrufe natürlich Stress pur und lassen einen nicht abschalten.
Ich will damit nur sagen: Erreichbarkeit ist nur eine Stellschraube von vielen und wenn man alle richtig stellt, kann man über längere Zeit quasi (bitte nicht wörtlich nehmen) ständig arbeiten, ohne, dass es negative Effekte hat. Das geht aber nicht immer und in jedem Job. Zum Beispiel eine meiner Erfahrungen hier: je mehr man mit Geld konfrontiert ist, desto schwerer fällt es, Arbeit als Spaß zu betrachten.
Ich finde, gerade wenn man für ein Projekt “brennt” muss man aufpassen, dass man nicht ausbrennt. Die Motivation muss im Gleichgewicht mit der Erholung sein und man muss aufpassen, dass die Motivation nicht vom Arbeitgeber oder anderen Projektbeteiligten ausgenutzt wird.
Wenn man kurz vor dem Ziel ausbrennt ist das besonders ärgerlich. Einerseits kann man dann nicht die emotionale Belohnung des Erfolges genießen. Und andererseits kann dann der eigene Beitrag zum Projekt von den anderen Beteiligten unterbewertet werden. Dann erhält Frau/Mann nicht die gerechte Anerkennung inkl. Vergütung und Aufstiegschancen.
Ja, da stimme ich dir zu, diese Vorraussetzungen müssen ganz sicher erfüllt sein. Sobald das Konzept von Ausnutzung im Spiel ist, reden wir natürlich nicht mehr von gesunden Verhältnissen.
Bin da ganz bei dir. Außerhalb der Arbeitszeiten muss ich meinen Kopf frei kriegen, sonst lande ich im Hamsterrad und komm nicht mehr heraus. Es ist purer Selbsterhalt, dass ich die vereinbarten Arbeitszeiten strikt einhalte, sonst hat am Ende keiner was davon.