Handmeldung bitte: Wer hat den Artikel tatsächlich gelesen?
Ich würde mich mal aus dem Fenster lehnen und sagen, dass die Friedens- und Anti-Atomkraft-Demos des letzten Jahrhunderts und die anti-rechts-Demos des letzten und diesen Jahres eine deutlich erfolgreichere Dating-Platform waren, als jegliche heute digitale Version von dating-Märkten. Dass es zumindest nicht rechts ist, kann man also annehmen.
Je mehr man sich auseinander bewegt, desto eher sieht die eine Gruppe die andere Gruppe als illegitim an und begrüßt autoritäre Maßnahmen.
Das mag ja grundsätzlich bei Menschengruppen so sein, finde so eine Aussage aber im Kontext Rechts vs. Links gerade eine krasse Verzerrung der Wirklichkeit. Autoritär sein und das Recht der anderen anzweifeln, zu existieren, tun in 99% Rechte/Konservative. Ja, ab und an schießt auch ein Linker verbal mal mit einer Aussage übers Ziel hinaus. Aber was das Gesamtbild angeht, ist das doch überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Rechte/Konservative beschneiden Menschenrechte von Frauen (Abtreibungverbote), deportieren Migrant*innen und zweifeln das Recht von Transpersonen an, zu existieren. Linke pauschalisieren manchmal verbal etwas zu stark, wenn es um “alte weiße Männer” geht. Das ist an Reichweite und Auswirkungen auf das Leben von Menschen echt überhaupt nicht zu vergleichen.
Es ist schlimm wie verblendet viele junge Männer sind und anscheinend denken, dass rechts und “”“männlich”“” sein zu mehr Erfolg bei Frauen führt, nur weil irgendein AfD Heini das auf tiktok erzählt, wenn offensichtlich links, progressiv und empathisch sein helfen würde.
„Fascism is a bitchless Ideology“
https://oe1.orf.at/artikel/203626/Anatomie-des-Faschismus
Stufe eins: die Entstehung. In dieser Frühphase stützen sich faschistische Bewegungen vor allem auf frustrierte junge Männer aus der Unter- und Mittelschicht, auf entlassene Militärs, auf Erniedrigte und Beleidigte aller Art.
Ist die Aussage nicht relativ banal?
Das ist doch Fakenews. Ständig sagen die Leute überall dass sie Sex mit Rechten haben wollen. Manche bringen sogar extra entsprechende Schilder auf Demos mit.
Deswegen NZS BXN statt FCK NZS!
Das sind aber doch nur individuelle Präferenzen, es macht nicht viel Unterschied ob das jetzt SM ist oder Vanilla.
Ich hatte einen riesigen Post verfasst mit dem ich mir sicher die Finger verbrannt hätte. Kurzform:
Die Pipeline nach rechts führt Männer vorbei an einem massiv unattraktiven Links, dass sie im vorbeigehen anschreit sie hätten hier nichts zu melden.
Wer weißer heterosexueller Mann im linken Spektrum in der Zeit zwischen 2010 und 2020 war, wird wissen wovon ich rede. Identitätspolitik ist eine liberale Nebelkerze um Infighting zu fördern und Klassensolidarität zu untergraben. Je schneller wir damit aufräumen, desto besser, aber was man meistens (wie hier) sieht, ist historischer Revisionismus und performative Ratlosigkeit, damit man sich nicht eingestehen muss Fehler gemacht zu haben.
Ich bin da skeptisch. Und weißt du warum? Einfach weil es überall die Tendenz gibt, “den Linken”, “den Grünen” oder “den Woken” die Schuld für den Aufstieg “der Rechten” in die Schuhe zu schieben. Ohne jetzt hier in diese Debatte einzusteigen, nehme ich einfach mal das Heizungsgesetz als Beispiel. Da wird dann gerne “den Grünen” vorgeworfen, sie hätten “einen strategischen Fehler” gemacht oder “falsch kommuniziert” und damit dann den Backlash verursacht.
Schaut man sich den Vorgang dann genauer an, wird hier quasi dem Opfer die Schuld zugeschoben: Am Ende hat entweder die SPD oder die FDP einen unfertigen Entwurf des Gesetzes an die BILD durchgestochen, welche daraus zusammen mit zig anderen konservativen und rechtsradikalen Medien eine harte Kampagne gemacht hat, welche jenseits sämtlicher Fakten war und wo dann selbst die BILD-Chefredaktion nach Wochen der Kampagne irgendwann intern feststellen musste, dass sie überhaupt nicht weiß, wie eine Wärmepumpe funktioniert.
Und so ähnlich klingt das auch hier: In einer Welt, in der rechtsradikale Milliardäre offen putschen und den Hitlergruß machen, in der ein US-Präsident einen Andrew Tate aus rumänischer Haft freipresst (!) brauchen wir nicht darüber diskutieren, ob “die Linken” Schuld daran sind, dass Max-Justus (18) jetzt AfD wählt.
Um es kurz zu fassen, wenn das was du geschrieben hast deine ehrlich erlebte Wahrnehmung in den letzten 10/15 Jahre war dann tut es mir leid, kann das aber in keiner Form bestätigen. Ja, linke Kreise können anstrengend sein aber das sind alle Ansammlungen von Menschen. Ich habe in diesen Kreisen sehr vieles von Menschen aller Identitäten gelernt und bin auch deshalb als Person gewachsen.
Ich muss sagen ich find’s wild, dass Leute ihre politischen Überzeugungen daran festmachen, wie sympathisch die jeweilige Gruppe ihnen ist.
Klassenkampf bleibt ja trotzdem richtig, auch wenn die Klassenkämpfer mir stinken weil sie sich grade mit dem patriachat beschäftigen.
Meinetwegen hemmt das die politische Aktivität, aber wenn man deswegen rechts wird dann war man nie überzeugt links sondern hat einfach eine Peergroup gesucht
Ja und nein. Wir müssen uns glaub ich deutlich häufiger bewusst machen, wie emotional politische Entscheidungen getroffen werden. Deshalb spielt Sympathie schon eine Rolle. Und deshalb müssen progressive Positionen besser in der Kommunikation werden. Die Fakten auf seiner Seite zu haben, ist zu wenig.
Ja und nein. Wir müssen uns glaub ich deutlich häufiger bewusst machen, wie emotional politische Entscheidungen getroffen werden. Deshalb spielt Sympathie schon eine Rolle. Und deshalb müssen progressive Positionen besser in der Kommunikation werden. Die Fakten auf seiner Seite zu haben, ist zu wenig.
Wenn man es auf so einer geschlechtlichen Ebene betrachtet: Konservative und Rechte stehen ja gerade dafür ein, dass Frauen eben nicht gleichberechtigt sind. Dass sie den Großteil der Care-Arbeit übernehmen. Teilweise auch für “Your body my choice” oder für die Vergewaltigung in der Ehe. Für den Horror, den das “traditionelle Familienbild” eben auch bedeutet, diese massive Abhängigkeit der Frau vom Mann mit allen Missbrauchsmöglichkeiten.
Es ist völlig logisch, dass moderne Frauen darauf keine Lust haben und sich lieber Männer suchen, die anders denken. Und auch als Mann bin ich da völlig irritiert von solchen Denkweisen, ich könnte mir einfach nicht vorstellen meine Frau so zu behandeln wie die Rechte das will.
Es ist völlig logisch, dass moderne Frauen darauf keine Lust haben und sich lieber Männer suchen, die anders denken.
Ich will dir hier nichts unterstellen. Aber wieso werden, wie im Titel des Artikels, die Frauen als Ursache für das Problem genannt? Aus der anderen Perspektive ist es doch so: Wieso sollten denn konservative Männer linke Frauen daten wollen? Und wieso ist man überhaupt konservativ, was spricht denn überhaupt gegen Gleichberechtigung?
Glücklicherweise geht das Interview ja weit über das Dating-Thema hinaus: Feminismus, Feminismuskritik, Wahlverhalten und Freizeitgestaltung. Ist ne gute Leseempfehlung!
Gegenfrage: Wieso sollte es ein Problem sein, wenn Frauen keine Lust haben Idioten zu daten? Das Framing als Problem stammt von dir.
Wie bitte? Das liest sich doch so im Titel, dass Frauen schuld wären. Dabei ist die eigentliche Thematik doch, dass weniger romantische Beziehungen geschlossen werden. Also da haben beide Seiten ihren Anteil dran, nicht einfach nur die linken Frauen.
Ich verstehe das so, dass Frauen eher klar für ihre Werte einstehen und nicht irgendein Problem verursachen.
Ich verstehe, worauf du hinaus willst und will da nicht grundsätzlich dagegen argumentieren. Aber zu diesem Punkt:
Wieso sollten denn konservative Männer linke Frauen daten wollen?
Meiner Erfahrung nach ist es vielen Männern, die sich als konservativ bezeichnen, relativ egal, was die Frau für eine politische Einstellung hat. Im Sinne von: Was Frauen denken spielt in ihrer Lebenswelt nicht die geringste Rolle, egal in welcher Richtung. Hauptsache sie bekommen, was sie wollen. Wenn nicht, ist die Frau eine hässliche, geldgeile Schlampe.
Weiß nicht, das ist ja anekdotische Evidenz. So wie gegen Grüne gehetzt wurde und was meine Freundinnen mir erzählen, würde ich eigentlich anderes vermuten.
Ich denke, der Kommentar bezieht sich lediglich auf den Titel. Wenn ich mich recht entsinne, gibt immer wieder Studien, die aussagen, dass linke Personen, die sich dem weiblichen Geschlecht zuordnen, einen signifikant höheren Wert auf die politische Orientierung des Partnys legen, als rechts-konservative männliche Personen. Dachte, auf so etwas würde auch dieser Artikel hinauslaufen, und der Kommentar scheinbar auch.
Dass der Artikel dieses Thema nur am Rande behandelt und tatsächlich viel weiter blickt und interessant zu lesen ist, das konnte ja keine/r ahnen.
Ja… Wat denn sonst. Die Zeiten wo man nehmen musste was der Markt hergibt damit man eventuell unglücklich aber halt “versorgt” war sind ja zum Glück lange vorbei.
Wäre aber auch etwas kurz gedacht, sich mit Leuten zu umgeben, die einem benachteiligen wollen.
Man kann es ihnen nicht verübeln.